Verfasst von: Helena Kleine
Biozide, Rodentizide und andere vPBT-Stoffe werden nicht erst seit gestern kritisch diskutiert. Trotz nachgewiesener Umweltbelastung, zum Beispiel von Nicht-Zieltieren und Gewässern, sind toxische Köder für viele Schädlingsbekämpfer weiterhin ein gängiges Mittel. Doch jüngst sorgten drei neue Publikationen des Umweltbundesamtes für neuen Gesprächsstoff in der Schädlingsbekämpfungsbranche und verliehen der Diskussion über mögliche Alternativen neuen Nachdruck.
Wer die Themen rund um Sekundärvergiftungen, die dramatischen Auswirkungen von toxischen Ködern bei kommunaler Rattenbekämpfung in der Kanalisation und der Umweltbelastung (selbst bei entsprechenden Risikominimierungsmaßnahmen (RMM) nachlesen will, findet diese in folgenden Ausgaben:
Die Minimierung der Ausbringung von als vPBT-Stoffe eingestufter antikoagulantien Wirkstoffe ist dringend notwendig. Und die gute Nachricht: es gibt seit Jahren valide Alternativen, die teilweise auf neueste Technologie setzen, sich aber auch an altbewährten, naturverbundenen Methoden orientieren, die in den letzten Generationen der Schädlingsbekämpfung fast in Vergessenheit geraten sind.
Zu den besten Alternativen zu Rodentiziden und Bioziden gehören natürliche, biologische und ökologische Schädlingsbekämpfungsmethoden, virtuelles Monitoring und integrierte Bekämpfungskonzepte nach IPM (Integrated Pest Management).
Die im folgenden vorgestellten Alternativen verfolgen nicht nur die Maxime des Umweltschutzes, sondern bieten Schädlingsbekämpfern zudem auch folgende Vorteile:
Die biologische Schädlingsbekämpfung beschreibt die Verwendung von Lebewesen und Viren zur Begrenzung bestimmter Schädlinge. Dabei wird oft auf natürliche Feinde einer schädlichen Spezies (sogenannte Nützlinge) zurückgegriffen. Theoretisch kann die unerwünschte Tierart auch so verändert werden, dass sie sich selbst bekämpft – zum Beispiel durch den Einsatz von Viren oder genetischen Modifikationen. Diese Methode spielt aber in der täglichen Schädlingsbekämpfung keine Rolle.
Notiz: Eine klare Begriffsabgrenzung zwischen natürlicher und biologischer Schädlingsbekämpfung gibt es nicht und die Begriffe werden oft synonym verwendet.
Gerade Nager wie Ratten und Mäuse haben zahlreiche natürliche Feinde. Besonders dramatisch ist der Umstand, dass diese beim Einsatz von Antikoagulanzien oft durch Sekundärvergiftungen mit belastet werden. Dieses Phänomen wurde bei Raubvögeln beobachtet, die durch den Verzehr vergifteter Ratten und Mäuse selbst erkrankten und dessen Bestände daraufhin zurückgingen.
Ein Paradebeispiel für eine biologische Methode zur Schädlingsbekämpfung ist der Aufbau von Sitzstangen für Raubvögel auf einem Feld oder Betriebsgelände, oder auch einfach die Anschaffung von Katzen. Auch im privaten Umfeld haben viele Menschen schon einmal von der biologischen Schädlingsbekämpfung Gebrauch gemacht – und zwar in der Küche. Die Schlupfwespe oder Lagererzwespe wird gegen Lebensmittel- und Kleidermotten eingesetzt und ist ein weiteres gängiges Beispiel für die biologische Schädlingsbekämpfung.
Der Begriff der Ökologie bezeichnet die Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt. Umgangssprachlich gilt als ökologisch, was die Umwelt schont oder schützt und gesunde Wechselbeziehungen fördert. So zählen all die Methoden zur ökologischen Schädlingsbekämpfung, die den Schutz der Umwelt ermöglichen – insbesondere durch das Vorbeugen von Schädlingsbefällen.
Der Einsatz von Toxködern wäre ein klares Beispiel für nicht-ökologische Schädlingsbekämpfung.
Die oben beschriebene biologische Schädlingsbekämpfung ist ein sehr gutes Beispiel für eine Methode der ökologischen Schädlingsbekämpfung. Darüber hinaus fasst der Begriff aber auch solche Methoden mit ein, die die Ausbreitung eines Schädlings von vornherein verhindern. Zu den gängigen ökologischen Methoden gehören:
Ob die Vor- oder Nachteile der ökologischen und biologischen Schädlingsbekämpfung überwiegen, ist im Jahr 2020 keine Frage mehr. Die Notwendigkeit für den Schutz der Natur ist so dringend, dass der Umstieg auf natürliche Alternativen in der Schädlingsbekämpfung nicht weiter aufgeschoben werden kann.
Schädlingsbekämpfer, die sich gegen neue Methoden wehren, werden es schwer haben, große und namhafte Unternehmen als Kunden zu gewinnen. Denn nicht nur der Gesetzgeber und das Umweltbundesamt sehen den Einsatz von Giften als zunehmend unverantwortlich, auch Industriestandards und die Anforderungen von Abnehmern werden strenger.
Alternativen zum Rodentizid-Einsatz sind seit Jahren vorhanden – ausgereift, wirksam und wirtschaftlich.
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